Was Kusej damals noch ein Dorn in seinen Augen war, er glaubte, die Kärnten Landesgeschichte noch zusätzlich mit Dias kritisch apostrophiere, zu müssen, indem er z.B. den UDBA-Sprengstoff-Anschlag auf das Heimatmuseum in Völkermarkt als vorläufigen Gewaltakt bezeichnete und er den "Kärntner Abwehrkampf" als Wahnsinn interpretierte, wohl wissend, dass ohne Abwehrkampf die Teilung des Landes bzw. die Grenzziehung mitten durch das Herz eines Landes und somit die Verwirklichung der Idee von Wahnsinnigen die Folge gewesen wäre.
Dieser Leserbrief erschien in dieser gekürzten Version in der KÄRNTNER TAGESZEITUNG (KTZ) am Mittwoch, dem 25. 12. 2013 (Nr. 356) auf Seite 57:
Standing Ovations für Kusej
Bei der Kulturpreiserleihung war Martin Kusej nicht wenig erstaunt, dass zu dieser mindestens so viele Sympathisanten erschienen sind, wie er im Jahre 1992 Besucher des Stadttheaters Klagenfurt mit der Regie-Führung zu "Kabale und Liebe" von Schiller vertreiben konnte. Seine erste Vertreibung fünf Jahre zuvor bei der Eröffnung des Hemma-Jahres 1987 in Villach hat er verschwiegen, denn damals inszenierte er eine solche mit einer "Provokation" nach Ingeborg Bachmann. Er hat sich immerhin von einem Bischof Kapellari belehren lassen müssen, dass ein Ereignis wie die Eröffnung des Hemma-Jahres nicht zur Verhöhnung der zu bestimmten Anlässen im Lande üblich Gedenkveranstaltungen und damit zur Verhöhnung einer Volkskultur missbraucht werden darf. Was Kusej damals noch ein Dorn im Auge war; er glaubte, die Kärntner Geschichte mit dias kritisch apostrophieren zu müssen. Nach dieser missglückten Performance hat Kusej damals versprochen, in Kärnten nie mehr aufzutreten. Es erhebt sich die Frage, ob er bei Kenntnis dieser Vorgeschichte noch mit Standing Ovations rechnen hätte können.
Dr. Siegfried Lorber,
Klagenfurt
Dieser Leserbrief erschien in der KTZ am 25. 12. 2013 auf Seite 57.
An Medien geschickte Originalversion des Leserbriefes: Standing Ovation für Martin Kusej (als JPG Bilddatei)